Studienjahrestreffen 2021 in Ziegenrück


Nach drei Versuchen hatte es endlich geklappt. Unser Studienjahrestreffen fand vom 8. bis 10. Oktober 2021 in Ziegenrück statt.
Von Gabi und Norbert Henne ausgesucht und eineinhalb Jahre von ihnen vorbereitet, trafen wir uns im dortigen Hotel am Schlossberg, direkt an der Saale gelegen.


Ziegenrück ist mit gerade einmal 650 Einwohnern die fünftkleinste Stadt in Deutschland und liegt am Nordrand des Thüringer Schiefergebirges zwischen der Bleilochtalsperre und dem Hohenwartestausee inmitten der Saalekaskade.
Die "Perle im oberen Saaletal" bietet neben einer idyllisch gelegenen Altstadt, auch ein Wasserkraftmuseum und zahlreiche Wanderwege.
Wer wollte konnte am Anreisetag das 1897 aus einer Mühle entstandene Laufwasserkraftwerk besuchen, das 1965 stillgelegt wurde, aber schon ein Jahr später als Museum wieder eröffnet wurde. → Freitag (FOTOS)
Ob mit oder ohne Museumsbesuch, letztendlich trafen sich alle am späten Nachmittag in der danebengelegenen Gaststätte Fernmühle.
ALLE, das sind diesmal 28 Damen und Herren im schon würdigen Alter. Sechs Kommilitoninnen oder Kommilitonen hatten ihren Ehepartner mitgebracht. Natürlich gab es einige Fluktuationen am Wochenende, aber statistisch gesehen waren wir 28 Personen.

Am → Samstag (FOTOS) fuhren wir mit unseren Autos über das Dorf Weisbach hinaus zu einem Waldparkplatz.
Nach einer kurzen Wanderung erreichten wir die Wysburg, wo wir von einem netten Experten in Sachen Heimatkunde empfangen wurden.Er hatte viel zu erzählen, so dass die Zeit knapp wurde, denn wir wollten noch die Vorführung einer Blide erleben.
Doch erstmal zur Wysburg: Es sind die Reste einer Raubritterburg. Das Bodendenkmal wurde erst in den 1980er Jahren wiederentdeckt. Bis dahin war es ein mythischer Ort im Dornröschenschlaf, um den sich zahlreiche Legenden rankten.
Grabungen brachten dann die ersten Grundmauern zum Vorschein. Zahlreiche Tafeln berichten vom Burgaufbau und der im 14. Jahrhundert zerstörten Anlage.
Zunächst waren die Burgbewohner zuversichtlich, dass ihnen die 350 Meter entfernt aufgebauten Steinschleudern nichts anhaben könnten. Doch es war ein Irrtum. Zahlreiche 30 bis 80 kg schwere Steinkugeln auf dem Gelände der Wysburg zeugen vom unrühmlichen Ende der Raubritter.
So eine Steinschleuder, Blide genannt, hat ein Verein aus Weisbach am Ortsrand nachgebaut.



Für uns wird sie nun mit viel Kraftaufwand in Stellung gebracht, mit einer Steinkugel gefüllt und unter einigen Sicherheitsvorkehrungen in Richtung des lebendigen Zieles Gabi Henne abgefeuert. Ein originelles Schauspiel, das wir alle zum ersten Mal sahen. Der größere Teil unserer Gruppe wanderte danach über die Ziemestalbrücke zum Gasthof in Liebengrün, die Besichtigung der hauseigenen Brauerei inklusiv.
Am Nachmittag "verkrümelten" sich alle. Einige wurden auf Schloss Burgk gesehen, andere genossen die frühherbstliche Sonne im Kaffee Fernmühle.
Nur einer lief und lief. Nach eigenen Angaben sieben Kilometer und nur bergab von Liebengrün nach Ziegenrück: Jürgen Brühl.
Abends verteilte Jörg Auweiler die aktuelle Studienjahreszeitung, die Ausgabe der vorhergehenden Zeitung erfolgte bereits am Vorabend.
Einige organisatorische Umstellungen waren notwendig, da die bisherigen "Kassenwarte" Hubert Gleichmann und Wolfgang Schmidt fehlten.
Apropos "Kasse": wir freuten uns über einen freundlicherweise "erwirtschafteten" Betrag von 155 € und danken den Spenderinnen und Spendern.
Als Ziel für das Studienjahrestreffen 2022 im Frühjahr wurde Schmalkalden erkoren.

Am → Sonntag (FOTOS) war eine "kleine" Wanderung von acht Kilometern zur Teufelskanzel angesagt. Nicht alle erreichten dieses Ziel, obwohl dort ein fantastischer Blick zur Hohenwartetalsperre zu erwarten war.
Zur Verabschiedung am Mittagstisch in der Fernmühle versicherte jeder jedem, wie schön es auch diesmal war.


Jörg Auweiler