Studienjahreswanderung 2015 - Rund in und um Goslar




25 Wanderlinge + Hund (Roswitha, Uschi, Uli, Wolfgang, Jochen und Bille nachträglich eingefügt)


Vom Freitag, den 18. September 2015 bis zum darauf folgenden Sonntag hatten sich 25 Kommilitonen aus unserem Studienjahr in Goslar zu Wanderungen rund um diese schöne Stadt getroffen. Regina und Rüdiger Krech haben dieses schöne Treffen in allen Einzelheiten geplant und für uns vorbereitet.
Deshalb möchte ich den Dank, den ich den beiden in einem kleinen Gedicht nach unserem Treffen zukommen ließ, auch hier voran stellen:

Dank an Familie Kelch

Niemals möcht' ich, dass der Kelch an mir vorübergeht
Damit unser Dank den beiden ins Gesichte weht
Wie wohl haben wir uns in dieser Stadt gefühlt
Und froher Sinn mir noch das Hirn durchwühlt.
Das Wandern war nicht nur des Müllers Lust
und niemand fand im schönen Walde irgendeinen Frust.
Am Abend in den stets vertrauten Runden
Zerrannen ach so schnell die Stunden
Und jeder kam zu dem Ergebnis
Dies war wieder ein Erlebnis.

Dieses Wander-Wochenende war ein erneutes Mal ein Ausdruck der Harmonie und des Zusammenhaltes, die unserem Studienjahr nun seit so vielen Jahren eigen sind. Und obwohl sich bei diesem oder jenem schon ein kleines Zipperlein bemerkbar macht, was wohl auch sein darf, hatten sich viele Kommilitonen zusammen mit ihren Partnern auf den schönen und interessanten Weg gemacht.


Freitag, am 18. September
Nachdem am Freitag alle ihre guten Unterkünfte bezogen hatten, ging es dann am frühen Nachmittag auf die Höhen um Goslar.
Das Wetter war uns gnädig und so konnten wir die ersten herrlichen Ausblicke genießen. Nach einem kleinen Aufstieg winkte den Müden und Durstigen ein herrlicher Ausblick von der Terrasse des "Maltermeister Turms" auf die Umgebung von Goslar.
Nicht mehr ganz so durstig konnten wir dann unseren Weg fortsetzen, der uns an dem berühmten Rammelsberg, einem Kupferbergwerk, welches über 1000 Jahre in Betrieb war, wieder in die Stadt zurück.
Eine kleine Verschnaufpause war uns vergönnt, bevor wir uns dann in der Gaststätte "Butterhanne" zum Abendbrot und dem gemütlichen Beisammensein getroffen haben.
Durch Goslar fließt ein kleines Flüsschen namens Gose, das Bier was man hier trinkt hat den gleichen Namen. Da fiel mir gleich ein Spruch ein, den mir als Kind meine Oma in Halle schon zitiert hat, da es dort auch ein Bier namens Gose gab. Auf Goslar adaptiert würde er dann lauten:

In Goslar braut man Bier, die Leute nennen's Gose,
dem einen geht es in den Kopf, dem andern in die Hose.


Aber der unbestrittene Höhepunkt des Abends war die Vorführung von Filmen der letzten Studienjahreswanderungen auf dem Goetheweg und durch das Tal der Elster. Hubert und Erika sorgten für das technische Equipment, sodass wir uns an den von Jochen in bewährter Art zusammengestellten Videoclips und Bildern erfreuen und erheitern konnten.


Samstag, am 19. September
Eine etwas ausgedehntere Wanderung haben wir dann am Sonnabend unternommen.
Mit dem Bus fuhren wir zunächst hinauf in den Harz. Unser Weg führte uns lange durch den Wald, teilweise auch vorbei an abgestorbenen Bäumen bis nach Hahnenklee zur Gustav-Adolf-Stabkirche. Gegen einen kleinen Obolus konnten wir uns dort einer sehr interessanten Führung durch die Kirche anschließen.
Eine unter vielen Erfahrungen, die wir dort machen konnten, war die Erkenntnis, dass das Hakenkreuz, welches neben anderen Symbolen einige Kirchenfenster zierte, ganz offensichtlich nicht eine Erfindung der Nazis gewesen sein kann.
Nach einem Essen mit einem Glas guten Weins oder Bieres haben wir dann ganz entspannt den Heimweg nach Goslar angetreten.
Unterwegs hat sich unsere Wandergruppe in zwei Teile aufgespalten, weil man sich nicht ganz über den richtigen Weg einigen konnte.
Die kleinere Gruppe, zu der auch ich gehörte, wählte einen Weg mit einer wunderschönen Kneipe am Waldrand, von dort hatten wir einen traumhaften Blick in Richtung Goslar. Aber es sollte noch besser kommen, denn ein kräftiger Regenschauer durchnässte die abtrünnigen Wanderer, während wir bei einem guten Bier die Besserung des Wetters abwarten konnten.
Wieder in den Quartieren angekommen konnten wir uns in aller Seelenruhe auf unseren zweiten Abend vorbereiten.
Als Tagungsort hatte Rüdiger die "Worthmühle" herausgesucht, eine ebenfalls sehr gemütliche Gaststätte, mit einem sehr fröhlichen Wirt, der uns bediente. Es gibt keinen Zweifel: alle haben diesen Abend bei gutem Essen und schönen Getränken sehr genossen.
Frohen Herzens haben wir uns dann so gegen Mitternacht in die Betten begeben.


Sonntag, am 20. September
Der Sonntag hielt dann noch eine besondere Überraschung in Form einer sehr interessanten Stadtführung bereit.
Wie an den vorangegangenen Tagen auch trafen wir uns am Vormittag am Brunnen des Marktplatzes. Dort erwartete uns schon die Stadtführerin, eine sehr freundliche Frau mittleren Alters, die uns von Anfang an für sich einnehmen konnte.
Die zweistündige Führung durch die Innenstadt von Goslar verging wie im Fluge und von den vielen interessanten Informationen zu dieser wunderschönen Stadt konnten wir, altersgerecht, nur einiges für immer behalten.
Vieles in dieser Fachwerkstadt erinnerte mich an meine Heimatstadt Quedlinburg, wodurch ich auch hin und wieder mit der netten Dame in ein Zwiegespräch kam.
Von den vielen bekannten Persönlichkeiten, die besonders eng mit der Geschichte Goslars verknüpft sind, seien an dieser Stelle nur einige wenige genannt: Johann Nikolaus Frobes wurde in Goslar geboren und war ein berühmter Mathematiker und Physiker.
Wir alle kennen Ludwig Gattermann, der ebenfalls in dieser Stadt das Licht der Welt erblickt hat.
Heinrich IV ist aus der Geschichte seiner Stadt nicht wegzudenken.
Schließlich sei noch Johann Christoph Roeder erwähnt, der im achtzehnten Jahrhundert 50 Jahre lang als Bergbaumeister die Geschicke des Bergbaus am Rammelsberg zum Wohle der Stadt Goslar lenkte.

Andreas (24.09.2015)


1 Fotos in bunter Reihenfoge von Gabi Henne, Jörg Auweiler und Jochen Draffehn