Studienjahreswanderung 2020
Wir sind im Harz unterwegs







Corona, Trump, Brexit, Erdogan, Der Wendler, Orbán, Nullzins-Politik ... ‒ man könnte die Liste dieser zurzeit auf uns einstürzenden Widerwärtigkeiten noch länger fortsetzen. Betrüblich!
So freuten wir uns schon lange auf unser Wanderwochenende als willkommene erfreuliche Abwechslung, bangten, dass Corona eine Aufhebung erzwingt, trafen uns dann am 09.10. im südlichen Harz und waren wiederum alle der gleichen Meinung, als wir uns am Sonntag voneinander verabschiedeten: ein gelungenes Wochenende.
Was erlebten wir in der Zwischenzeit?

Am Freitag trafen wir uns zur besten Kaffeezeit im Klostercafè Walkenried, um bei Kaffee und Kuchen uns gegenseitig der Wiedersehensfreude zu versichern. Die empfanden wir auch ehrlichen Herzens, zumal unser Treffen in diesem Jahr verschoben werden musste.
Es war ein ungemütlicher Herbsttag, und so fanden wir genug Muße, uns im Museum mit dem Zisterzienserkloster zu befassen.
Danach die Fahrt ins Hotel Sophienhof zum Einchecken, Abendbrot und obligatorischen Klönen.
Ins Bett gingen wir mit dem bangen Gedanken an das Wetter. Denn es regnete immer noch und am Samstag wollten wir ja wandern.

Am Samstag - das Wetter war regenfrei und sollte es auch bleiben - dann unsere Wanderung nach Benneckenstein.
Zuvor an Gudrun unsere herzlichen Glückwünsche zum Geburtstag. Gudrun und die vielen, vielen Hotelgäste waren begeistert, als wir nach "Happy Birthday" noch das Quodlibet "Viel Glück und viel Segen" anstimmten.
Die wechselnde Partnerschaft beim Laufen haben wir schon immer als Pläsier empfunden. Dieses Jahr besonders, da in freier Natur und frischer Waldesluft dies natürlich maskenfrei erfolgen konnte.

Das Mittagessen im Café Werner war gut und, da die tiefhängenden Lampen im Restaurant nicht durchgehend über den Tischen angeordnet waren, sondern ebenfalls über den Stühlen, auch etwas abenteuerlich. Jedenfalls beim Aufstehen.
Spannend war der anschließende Besuch im Ostdeutschen Fahrzeug-industriemuseum.
Bei den Spielzeugexponaten war allenthalben zu hören: "Oh, den Puppenwagen hatte ich auch." "Ja, ich auch, aber meiner war rot." Und so weiter. Ich konnte nur verschwommen - da Tränen vor Rührung in den Augen - ein Bakelitauto wahrnehmen, das ich als solches in meiner Kindheit besaß und mit Hingabe bespielte.
Zurück ging es mit der HSB. Während das Einsteigen noch gefilmt werden konnte, gelang dies beim Aussteigen nicht. Da der nur angedachte Bahnsteig der Bedarfshaltestelle "Sophienhof" sich auf der Höhe des Waldbodens befand, waren wir alle mit der gegenseitigen Hilfe sehr in Anspruch genommen diesen sicher zu erreichen.
Am Abend in gemütlicher Runde: Abensessen (heute nur eine Kleinigkeit), klönen, ein satirischer Beitrag Wolfgangs zur politisch korrekten Sprache (könnt ihr auf "In privato -> Diskrete Info" lesen) und das Video zur Wanderung im letzten Jahr.
Nicht zu vergessen Gudruns Geburtstagsfreisektrunde, die mir immer mehr Spaß macht als das Singen von irgendwelchen Liedern.

Über den Sonntag berichtet Andreas:
Nach dem mir in der Nacht meine Gedanken an die ostdeutschen Fahrzeuge noch ein bisschen den Schlaf geraubt haben und ich mich in mancher Hinsicht an meine Jugend in meiner Heimat Quedlinburg erinnert fühlte, trafen wir uns dann am nächsten Morgen zum gemütlichen Frühstück.
Anschließend fanden wir uns noch zu einer kleinen Wanderung rund um das Örtchen Sophienhof zusammen.
Das Wetter war uns einigermaßen gnädig und so führte uns unser Weg zur Ziegenalm. Am Ende dieser Runde besuchten noch manche unserer Freunde einen kleinen Andenkenladen, in dem man, je nach Geschmack, einen netten Harzkunst-Artikel erwerben konnte.
Nach unserer Verabschiedung haben wir dann die Heimreise angetreten und gedacht:
"Schön war's jewesen,
lange hat's jedauert
und nischt hat's jekostet",
wobei der letzte Satzteil natürlich nicht ganz korrekt war.
Weil es aber so schön war: an dieser Stelle nochmals unseren herzlichen Dank an Regina und Rüdiger für die Organisation und alles, was da noch so dranhängt.
Jochen und Andreas im Oktober 2020